Schauspiel | Italienisch

Der Kampf der Frösche und Mäuse

Neuformulierung der ‹Batracomiomachia›, die Homer zugeschrieben wird.
Mit Marzia di Giulio, Tiziana di Nunno
Regie: Flavia Giovanelli

Freitag 12. Juli um 11 Uhr

‹Niemand überlebt wirklich den Krieg›, sagt der weise Godilacqua, der Held unter den Fröschen. Doch die Haltung,  zur Vernichtung des anderen, sollte dieser als Bedrohung empfunden werden, und der Gedanke, der diese Haltung rechtfertigen soll scheinen weder Zeit noch Ende zu haben.

Die ganze Angelegenheit spielt sich an einem einzigen Tag ab, von der Morgendämmerung bis zur Abenddämmerung, und ist dramaturgisch einfach: In einem Teich, in der Morgendämmerung eines gewöhnlichen Tages, trifft eine durstige Maus auf einen Frosch. Nach einem kurzen Austausch zwischen den beiden setzt der Frosch die Maus ans andere Ufer über. Doch es kommt zu einem Unfall und die Situation spitzt sich schnell zu, so dass die Mäuse den Fröschen den Krieg erklären. Die beiden Völker bewaffnen sich und stehen sich gegenüber. Der Teich, eine Quelle der Nahrung und des Lebens für alle, verwandelt sich in ein Feld des Kampfes und des Todes.

Zwei Schauspielerinnen, Marzia Di Giulio und Tiziana di Nunno, erzählen, mal das epische, mal das dramatische Element bevorzugend, die Geschichte aller Kriege, in einem fortwährenden grotesken Spiel der Entfremdung, das vor der Rhetorik bewahrt und bitterböse amüsiert.

Das Bühnenbild von Carmela Spiteri, stimmungsvoll und poetisch, stellt den Teich, den Kriegsschauplatz, maßstabslos dar.

Kriege gibt es viele, der Krieg ist nur einer: er entsteht, wächst und endet im Herzen des Mäuseseins, des Froschseins, des Menschseins.

Altgriechischer Stoff!